Peugeot 207 HDI 90 Startprobleme

Die wohl interessanteste Kategorie. Ihr habt Probleme mit Eurem Peugeot? Die Werkstatt weiss mal wieder nicht weiter? Das Handbuch gibt auch nichts mehr her? Na dann, stellt Eure Frage hier rein.
Aron
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Re: Peugeot 207 HDI 90 Startprobleme

Beitrag von Aron » Mi 16.06.10 08:28

Mukalu hat geschrieben: Das die Injektoren defekt sind kann man meiner Meinung nach ausschließen! Da herrscht teilweise ein Druck von bis zu 2000Bar! Also entweder gehen sie, oder nicht.

Ein Grund könnte ein nicht richtig abdichtendes Ventil sein, was erst vernünftig abdichtet (und der Motor dann wieder verdichten kann) wenn es sich durch die Hitze ausdehnt.
Ein weiterer Grund und das war bei mir der Fall, ist ein Riss im Kolben, der auch erst wieder abdichten kann, wenn die Ausdehung durch Erwärmung den Riss schließt.

Es gibt natürlich auch andere Gründe, aber diese beiden sollte man mal überprüfen. Den Riss im Kolben konnte man ganz gut identifizieren wenn man bei laufendem Motor den Öldeckel abgeschraubt hat (ist auch abängig von der Größe des Risses, aber im ganz kalten Zustand sollte es klappen). Wenn dann in Zündfolge des fehlenden Zylinders oben Abgase rausschießen kann ich dir sagen das du entweder nen Riss drin hast, oder die Kolbenringe sind verschlissen).
Erklärung: Die Abgase gehen am Kolben vorbei (oder durch den Riss durch) und gelangen ins Kurbelwellengehäuse. Von dort gehen sie über die Kurbelwellenentlüftung hoch in den Ventildeckel.

Moin,

naja ein Riss im Kolben geht nichtmehr zu, da das Material aussen mehr schrumpft (Altersbedingt) und der Riß nach aussen hin immer größer wird. Grundsätzlich entstehen Risse im Kolben immer durch Einspritzprobleme.

Wenn Ventiltechnisch oder Kolbenmässig was undicht ist merkt man das wenn man an nem leichten Berg den 4. oder 5. Gang einlegt und den Motor über den OT "hoppeln" lässt, da merkt man schnell und recht einfach wenn ein Zylinder aus der Reihe tanzt.

Innerlich undichte Injektoren gibts sehrwohl, die Dichtflächen unterliegen Verschleiß und so kann es zu verklemmungen der Nadeln kommen, was bedeutet das ein Injektor besonders bei den 150bar im Start und Standgaskennfeld nicht zwangsweise öffnen muss und ggf schlecht schließt (bei letzteren kommt dann der Kolbenschaden, wie seit Anfangszeiten der Dieselmotoren, auch beim Wirbelkammer/Vorkammermotor sind die Kolben gestorben wenn eine Düse nachtropfte). Auch wenn der Motor bei 3000rpm seine maximalen 1600bar erreicht hat kann hier ein defekter Nadelsitz zum nachtropfen mit verherenden Folgen führen.

Galuwen
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Re: Peugeot 207 HDI 90 Startprobleme

Beitrag von Galuwen » Mi 16.06.10 10:37

Hallo Leute,

nur mal zur Info: Zum Glück hat mein 207er noch keinen Partikelfilter. Also der kann schon mal nicht defekt sein :-)

Sehe das ganze nicht mehr so tragisch, denn meine Kiste ist jetzt nach fast 3 Jahren ehr nur noch 7-8000 Euro wert. Da werde ich nicht mehr viel investieren.

Solange der noch irgendwie läuft und ich eine Überprüfungsplakette bekomme werde ich halt fahren.

Wundert mich schon, dass der vor einem Monat mit einem solchen Defekt noch ein "Pickerl" bekommen hat aber mir soll es recht sein.

Sobald der Motor einige Sekunden gelaufen ist tritt auch keinerlei Unregelmäßigkeit auf. Bergfahrt und leistungstechnisch spüre ich keine Unregelmäßigkeiten.

Tippe im Moment wie PUG doch auf einen Injektor. Angeblich tritt dies bei den 2l Maschinen im Moment bei uns vermehrt auf, seit wir Tempo 100 aus Umweltgründen auch auf der Autobahn haben *doppelstöhn*

Nur bei der 16V Maschine ist das noch ein recht neues Thema.

Alexander

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Mukalu
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Re: Peugeot 207 HDI 90 Startprobleme

Beitrag von Mukalu » Mi 16.06.10 18:56

Aron hat geschrieben:...naja ein Riss im Kolben geht nichtmehr zu, da das Material aussen mehr schrumpft (Altersbedingt) und der Riß nach aussen hin immer größer wird...
Blödsinn, der Riss kann sich bei Wärme vollständig schließen und ist dann nicht mehr zu erkennen. Und wenn der Riss einmal oberhalb des Pleullagers verläuft (bei mir der fall) wird er auch nicht weiter reißen...

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Re: Peugeot 207 HDI 90 Startprobleme

Beitrag von Aron » Mi 16.06.10 22:45

Mukalu hat geschrieben: Blödsinn, der Riss kann sich bei Wärme vollständig schließen und ist dann nicht mehr zu erkennen. Und wenn der Riss einmal oberhalb des Pleullagers verläuft (bei mir der fall) wird er auch nicht weiter reißen...
Ääähm, Du weißt aber schon das der Kolben innen an der Brennraummulde heißer wird als außen, dann erkläre mal wie sich der Riß schließen soll wenn der Kolben aussen kälter ist als innen, wir reden hier übrigens vom Direkteinspritzer mit omegaförmiger Brennraummulde.

Ein Riss verläuft übrigens immer oberhalb des Peullagers, nämlich beginnend von der Brennraummulde nach aussen, da das sich innen ausdehnende Material das äußere regelrecht aufsprengt.

Blödsinn brauchste da nicht zu schreiben, tu das mal bitte näher begründen, etwas physikalischer als mit Stammtischmannier. :D

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Re: Peugeot 207 HDI 90 Startprobleme

Beitrag von Real » Do 17.06.10 09:06

moin,

da gibt es ein passendes physikalisches Experiment:

Blech mit Loch in der Mitte wird erhitzt?

Preisfrage: wird das Loch groesser, bleibt es gleich oder wird es kleiner?

Antwort: Loch wird groesser (fuer die Zweifler: einfach ausprobieren)

Ein Riss wuerde ich dem Versuch als deutlich kritischer bezeichnen. Aus dem Bauch raus wuerde ich sagen, dass er groesser wird, je nach Spannung und Material natuerlich.

Auf den Kolben bezogen: Wenn erst mal ein Riss da ist, ist es wohl nur ein Frage der Zeit, bis die Temperaturen und die Druecke den Kolben dahinraffen IMHO.

Gruss

Real

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Re: Peugeot 207 HDI 90 Startprobleme

Beitrag von understatement » Do 17.06.10 11:01

Hi,
Mukalu hat geschrieben: Das die Injektoren defekt sind kann man meiner Meinung nach ausschließen! Da herrscht teilweise ein Druck von bis zu 2000Bar! Also entweder gehen sie, oder nicht.

Ein weiterer Grund und das war bei mir der Fall, ist ein Riss im Kolben, der auch erst wieder abdichten kann, wenn die Ausdehung durch Erwärmung den Riss schließt.
...in diesem Fall wird genau anders herum ein Schuh daraus. Wenn man das wirklich sauber analysiert (Injektorenprüfstand und viel know how), dann kann man 99% aller Kolbenrisse und Kolbenschmelzer (bin hin zu Löchern in Kolben), einem defekten Injektor zuordnen. Wenn ein Injektor nicht rechtzeitig absperrt, dann sprüht er nich nur in die dafür vorgesehene Muld im Kolben, sondern auch an die Muldenkante, oder auf die Oberfläche des Kolbens ...und der Kolben kollabiert irgendwann!

Gruß!

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Re: Peugeot 207 HDI 90 Startprobleme

Beitrag von 205_JETI » Do 17.06.10 18:36

Hi, vielleicht auch mal eine etwas einfachere Theorie dazu:

Wenn man die Leitungen zum kraftstoffilter frei legt, (i.d.R. vom Handpümpchen zum Filter) bzw der Rücklauf zum Tank. Die liegen relativ ungünstig, da sie an mehreren Stellen am Luftfilterkasten bzw Handpümpchenhalter etc. reiben und dazu neigen an der ein oder anderen Stelle eine kleine Undichtigkeit zu bekommen. Gerade bei den fahrzeugen ohne Vorförderpumpe fällt das nicht oder kaum durch kraftstoffaustritt auf.

Besser sichtbar werden diese Undichtigkeiten, wenn man mit dem Pümpchen etwas pumpt und alles mal genau beobachtet. Problem hatten wir bereits an einem 206 HDI eco, Cit Berlingo 1,6 HDI 16V, Ford Fiesta 1,4 TDCI etc. probleme gab es dabei immer nur in der "kaltstart" Phase.

Die Motortemperatur ist aber nicht entscheidend, sondern wie lange das Fahrzeug gestanden hat. (Hängt naürlich leicht zusammen...)

Viel Erfolg.

gruß
Alex
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Re: Peugeot 207 HDI 90 Startprobleme

Beitrag von Galuwen » So 27.06.10 00:30

Leute,

jetzt wird es spannend:

Nach intensiver Intervention bei Peugeot haben die wieder von sich hören lassen und mein 207er wurde jetzt zum 3. mal durchgecheckt: Kraftstoffversorgung ist OK. Keine Luft zu finden :lolwech:

Man hat (angeblich) den Defekt auf einen Injektor eingegrenzt > mal was GANZ Neues :rotwerd:

Nun wird ein neue Injektor eingebaut. Welcher? Hehe, da man in der Peugeowerkstatt WEDER einen Cutoff- Test machen kann (geht nur in der Entwicklungsabteilung von Peugeot) noch ein Klicktest gemacht werden kann (kann Peugeot ganicht, das kann scheinbar nur Bosch bei größeren Injektoren) wird nun mit "Try and Error" getauscht > Solange weitertauschen bis der defekte INjektor gefunden wird.

Nun frage ich mich, was die DIESMAL vermurksen (vergessen Injektor einlernen? Nummer am Injektor falsch lesen? Vergessen die Hochdruckleitung anzuschrauben? :lolwech: )

Na ich hoffe mal das Beste. Haltet mir die Daumen. Die sind so fertig mit den Nerven (wir haben wir oben geschrieben 5 Löwen in unserer Familie :lachkreisch: ...), dass die sogar den neuen Injektor zurücknehmen, wenn es nicht klappt.

NOch wer Ideen, auf was ich noch aufpassen muss? Vielleicht, dass der Lehrbub nicht über den Druckluftschlauch stolpert :lach: Sory ich werde jetzt etwas zünisch :rotwerd:

Alexander

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Re: Peugeot 207 HDI 90 Startprobleme

Beitrag von zaphod2 » So 27.06.10 09:01

die betreffende Hochdruckleitung muß immer mit ersetzt werden laut rep.-Anweisung.
also ich würde die mal makieren und dann siehst du ja was sie nicht machen....
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Re: Peugeot 207 HDI 90 Startprobleme

Beitrag von Aron » So 27.06.10 11:32

zaphod2 hat geschrieben:die betreffende Hochdruckleitung muß immer mit ersetzt werden laut rep.-Anweisung.
also ich würde die mal makieren und dann siehst du ja was sie nicht machen....
Moin,

brauchste net, ich habe die Leitungen teilweise 10x benutzt, geht dank Konus problemlos, also Leitungen wechseln ist eher was fürn Geldbeutel aber ohne Zweck.

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