wer gut schmiert, der gut fährt...
diese von unseren altvorderen überlieferte weisheit gilt in vielen bereichen, nicht nur in der politik oder im motorenbau. auch bauteile, die im verborgenen ihre arbeit verrichten, können etwas schmierung gut vertragen: zum beispiel die drehstabhinterachse eines peugeot...

ein sehr anfälliges bauteil, dessen ersatz nicht nur teuer, sondern auch in manchen fällen im laufe der zeit immer schwieriger werden dürfte. gründe genug, sich über den erhalt gedanken zu machen.

die hinterachslager mit schmierung zu versorgen ist eine arbeit, die in vielen autohäusern und schrauberbuden schon zum standardrepertoire gehört. erfahrene schrauber benötigen keine stunde dafür, hobbytuner sollten ca. 1,5 stunden veranschlagen...

nachdem das fahrzeug sicher aufgebockt ist, kann schon die eigentliche arbeit beginnen.

wir haben zum besseren fotografieren die räder abgenommen, was zur eigentlichen arbeit nicht unbedingt notwendig ist. wie auf den bildern zu sehen ist, positioniert man das bohrloch am besten mittig in der verjüngung des achsrohres mit leichtem versatz. den schmiernippel senkrecht nach unten zeigen zu lassen könnte sich beim überfahren von auf der strasse liegenden gegenständen als ungünstig erweisen:-)

nach dem ankörnen bohren wir mit einem scharfen(!) bohrer mit 7mm durchmesser das loch. vorher etwas von dem schmierfett auf die bohrstelle bindet die späne und sollte verhindern, dass späne in das rohr fallen, die später evtl ins lager wandern könnten.
hier links ist das bohrloch. gut zu sehen ist, wie wenig platz zwischen den rohren ist. der grund zur anwendung eines sackloch - gewindeschneiders...
sackloch - gewindeschneider in aktion
wenn das loch mit den gewindegängen versehen ist, wird der schmiernippel eingedreht. danach mit der fettpresse abschmieren. anschliessend abwischen und käppchen drauf - fertig.

das verwendete fett sollte natürlich für die anwendung geeignet sein. palmin oder oil of olaz lassen wir dort wo sie hingehören, nämlich im haushalt. wir verwenden fett, das für lager und achsteile gedacht ist. am besten ihr schaut bei eurem örtlichen teile-dealer nach, dort gibt es die geeignete ware.

die von uns verwendeten schmiernippel: kegelschmiernippel, metr. gewinde, stahl verzinkt, am 8 x 1, din 71412, als käppchen benutzen wir käppchen für bremsentlüfternippel.
das verwendete werkzeug... und die schrauberverpflegung...
das werkzeug in der reihenfolge der nutzung:

hammer und körner bohrmaschine und 7er bohrer gewindeschneidrätsche und m8 sacklochbohrer (das standard-windeisen gibt platzprobleme beim handling)
schraubenschlüssel
fettpresse

so wie auf dem bild hier sieht es aus, wenn die dichtungen der achse bereits das zeitliche gesegnet haben. das fett tritt an den trennstellen aus und man seht, dass der ganze schmutz, der im lauf der zeit eingedrungen ist wieder herausgedrückt wird. das fett hat im urzustand eine helle, beige färbung, hier ist die farbe schwarz.



wir haben an diesem nachmittag 2 fahrzeuge "behandelt". einen 205 diesel mit gti-achsen und einen 205gti. beide mit hohen kilometerständen. am diesel kam kein fett aus den trennstellen, beim gti auf einer seite. obwohl der diesel die höhere laufleistung hat und die achse tiefergelegt ist, sind die einzelnen bauteile noch in ordnung im gegensatz zum gti, bei dem alles im serienzustand ist und trotzdem bereits defekt.

ein thema noch das noch angesprochen werden sollte:
der tüv...

wir haben nicht geprüft, ob durch diesen umbau die abe des fahrzeuges erlischt. tatsache ist jedoch, dass mit diesem umbau eine verbesserung und langfristige instandhaltung erreicht wird, die sich sogar im fahrbetrieb bemerkbar macht.

prädikat: empfehlenswert...

und wie immer gilt: nachbau auf eigene gefahr. wir übernehmen keine garantie und/oder haftung.

danke an miraculix für das zurverfügungstellen von platz, werkzeug, material, knowhow und manpower:-)

viel spass beim nachbauen!
text und fotos: obelix