eco tuning

Die wohl interessanteste Kategorie. Ihr habt Probleme mit Eurem Peugeot? Die Werkstatt weiss mal wieder nicht weiter? Das Handbuch gibt auch nichts mehr her? Na dann, stellt Eure Frage hier rein.
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mariob
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Re: eco tuning

Beitrag von mariob » Do 12.04.12 20:09

freeeak hat geschrieben: mariob-was du da schreibst mit hardware bearbeiten-genau das hab ich an meim S16 kopf auch machen lassen (noch nicht verbaut)
also verdichtung erhöhen,strömungsgünstig bearbeiten usw...hat am ende rund 600€ gekostet.
finde das durchaus bezahlbarer wie 1900€ für bissel computerarbeit ;)


und wegen dem magermix-erfolgreich geht das doch eh nur bei direkteinspritzern.
ich meine mercedes hatte da mal ne entwicklung mit nem saugrohreinspritzer mit magermix aber der ging meines wissens nach nie in serie
Ich finde 600Eu sind recht viel Geld, zumal der übliche Tuner maximal die halbe Kur macht und meist recht vorsichtig im Materialabtrag ist. (sonst wärs noch teurer und bei falscher Behandlung auch empfindlich)

Und Magermix mit Saugrohreinspritzung funktioniert sehr wohl. Die kleineren Peugeot-Motoren kann man mit entsprechender Verdichtung auch bei Lambda=1,3 noch fahren, selbst Serienmotoren vertragen im Bereich 2000...4000 noch ruckelfrei 1,2.

Eine Alternative zu Gasanlagen mit deutlich einfacherer Umrüstung stellt E85 dar. Das Zeug kostet momentan um oder knapp über einen Euro und lässt sich wie folgt beschreiben:
- Verbrauch geht wegen geringerem Heizwert um 25-30% hoch
- Einspritzdruck oder Düsen müssen angepasst werden, um das auszugleichen
- Klopffestigkeit (mindestens 104 Oktan) ist erheblich höher
- verdampft unterhalb von 15°C schlecht ==> Wintereinsatz pur ist problematisch
- bringt Sauerstoff mit in den Brennraum ==> Motor dreht auch mit engen Ansaugkanälen etwas weiter aus
- wer die Möglichkeit hat, baut sich ein neues Zündkennfeld und gewinnt insbesondere bei niedrigen Drehzahlen erheblich Drehmoment (je nach Drehzahl >10%)
- die Steigerung der Spitzenleistung ist zumindest bei Saugmotoren minimal (<5%)
- bei aufgeladenen Motoren muss man für genug Innenkühlung nicht ganz so stark anfetten, weil es kühler verbrennt als Benzin
- mischt sich sehr gut mit Wasser, dadurch wird die Ölverdünnung noch schlimmer als mit Benzin oder E10 ==> bei überwiegendem Kurzstreckenbetrieb regelmäßig Öl wechseln
- die Abgaswerte sind bei stöchiometrischem Betrieb absolute Sahne - und der Motor bleibt schön sauber

Gruß, Mario
106 Sergio Taccini, 1124cm³, MS2/Extra 3.3.x, 150000km, Bild E85
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Re: eco tuning

Beitrag von freeeak » Fr 13.04.12 08:19

Der hat das schon gut gemacht mit dem Kopf.es war der einzige der nicht einfach mal drauf losgefeilt hat um ja viel Material aus den Kanälen zu kriegen.die haben das mithilfe einer strömungsbank optimal ausgenutzt und das eigentlich maximal mögliche rausgeholt.
Was bringen mir Riesen Kanäle und ne überdimensionierte Drosselklappe wenn die eigentliche Engstelle die Ventile sind?ist davor alles zu groß dimensioniert verkleinert sich die sogwirkung und das Ziel wär verfehlt.

Lustig ist wie das Saugrohr den Luftstrom verändert und behindert hat-da konnte man weit mehr rausholen wie aus dem Kopf selber:)
Bist ungeschickt, hast linke Hände?

Läufst gegen Türen und auch Wände?

Kannst nicht schrauben und nicht lenken?
...
Hast auch Probleme mit dem Denken?

Kriegst nicht mal deine Schuhe zu?

Du bist ein Mann für A.T.U.

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Re: eco tuning

Beitrag von mariob » Fr 13.04.12 20:04

Ich dachte wegen der Engstelle hätte man den Mehrventilmotor aus der Taufe gehoben... Aso - später hat man dann gemerkt, daß vom theoretischen Vorteil fast nix übrig bleibt, weil die Ventile so dicht aneinander stehen. :) Immerhin kann man damit höhere Drehzahlen erreichen - bei Motorrädern und ganz wenigen (Renn-)Autos funktioniert das sogar.

Das Märchen mit der zu großen Drosselklappe steht zwar in jedem Buch, aber in der Praxis konnte ich dadurch noch nie einen Nachteil feststellen. Das Problem mit den weiten Kanälen bedeutet sicher Nachteile bei der Gemischaufbereitung in niedrigeren Drehzahlen - eigenartigerweise habe ich aber gerade ganz unten mit der Abstimmung von gemachten Köpfen immer weniger Ärger gehabt als mit den Seriendingern. (wobei sich da zugegebenermaßen 100 Effekte mit verschiedenen Vorzeichen überlagern)

Trotzdem gebe ich dir natürlich Recht. Eine flüssige Form ist deutlich wichtiger als maximaler Querschnitt. Irgendwann bastele ich mir zum Vermessen mal ein kräftiges Gebläse mit MAF-Sensor, aber bisher hat der olle Finger scheinbar zumindest nie richtig falsch gelegen.

Gruß, Mario
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