Umbau zms auf ems

Die wohl interessanteste Kategorie. Ihr habt Probleme mit Eurem Peugeot? Die Werkstatt weiss mal wieder nicht weiter? Das Handbuch gibt auch nichts mehr her? Na dann, stellt Eure Frage hier rein.
mistercool1
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Re: Umbau zms auf ems

Beitrag von mistercool1 » Di 08.11.11 05:49

Ok, vielen Dank fürs nachmessen.
Aron hat einen 307er wo es von peugeot ja auch offiziell den umrüstkit gibt der aber laut peugeot händler beim 406er nicht passt. Weiß aber nicht warum.

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Strange
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Re: Umbau zms auf ems

Beitrag von Strange » Di 08.11.11 08:46

Könnte mir Laien vielleicht bitte einer mal kurz erklären, was die Vorteile eines EMS gegenüber einem ZMS sind? :gruebel:

:danke:

Gruß Jan

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Pug_87
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Umbau zms auf ems

Beitrag von Pug_87 » Di 08.11.11 10:03

Strange hat geschrieben:Könnte mir Laien vielleicht bitte einer mal kurz erklären, was die Vorteile eines EMS gegenüber einem ZMS sind? :gruebel:

:danke:

Gruß Jan
Das würde mich auch mal Interessieren.
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Kann einem überhaupt etwas passieren, wenn am Auto die Bremsen versagen,
man aber einen Anhalter im Wagen hat??

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CCandy
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Re: Umbau zms auf ems

Beitrag von CCandy » Di 08.11.11 10:05

Das EMS ist billiger und weniger Fehleranfällig.
Beim ZMS hast du zwei Schwungmassen, die abgesehen von den Federpaketen praktisch nur mit einem einzigen Kugellager verbunden sind. Über dieses radiale Lager wird zum einen ungefähr die hälfte des 20kg schweren Schwungrads gehalten und geführt, zum anderen muss das Lager auch noch die zum ausrücken der Kupplung nötigen axialen Kräfte aushalten. Ausserdem können sich auch die Federpakete schonmal auflösen, in dem Fall hat das ZMS entweder keinen Kraftschluss mehr oder zerlegt sich ganz in Einzelteile mit möglichen Folgeschäden vor allem am Kupplungs- bzw. Getriebegehäuse.
In der Praxis hält das dann oft nicht viel länger als die Kupplung bzw. kann bei hohen Lasten am ZMS (oft niedrige Drehzahlen und hohe Drehmomente -> große Winkelhübe innerhalb des ZMS) sogar schneller kaputt gehen als die Kupplung.
Sinn der Umrüstung zum EMS ist also an sich hauptsächlich das ausschließen der Fehlerquelle ZMS.

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Re: Umbau zms auf ems

Beitrag von PEJOT » Di 08.11.11 11:13

Vielleicht sollte man noch darauf hinweisen, dass man nach Umbau mit deutlich größeren Schwingungen rechnen muß, die sich auch im Fahrbetrieb bemerkbar machen.

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Strange
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Re: Umbau zms auf ems

Beitrag von Strange » Mi 09.11.11 11:12

CCandy hat geschrieben:Schwungradtiefe (Auflagefläche Kurbelwelle zu Reibfläche Kupplung): ca. 41-43mm*
Aussendurchmesser Starterkranz Schwungrad: 294mm
Durchmesser Kupplungsscheibe: 225mm (Spielt eigentlich keine Rolle, wenn du das Schwungrad mit tauschst)

* = Schwer zu messen, weil man zweimal zurückrechnen muss und ich nicht weiss, wieviel Verschleiss kupplungsseitig am Schwungrad stattgefunden hat. Habs aber so gut als möglich gemessen, zumal der Toleranzbereich dann ja eh von der Kupplungshydraulik ausgeglichen wird.
Eingebaut war der Kupplungssatz 2052.F0 / LuK 600004800, genau diesen hab ich auch wieder als Neuteil eingebaut.

Aber wenn rs4rot sagt, dass es passt, dann wird es das sicherlich auch tun.
Ich danke dir für die Erläuterung! :danke:

Gruß, Jan

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Re: Umbau zms auf ems

Beitrag von Aron » Mi 09.11.11 17:58

CCandy hat geschrieben:Über dieses radiale Lager wird zum einen ungefähr die hälfte des 20kg schweren Schwungrads gehalten und geführt, zum anderen muss das Lager auch noch die zum ausrücken der Kupplung nötigen axialen Kräfte aushalten. Ausserdem können sich auch die Federpakete schonmal auflösen, in dem Fall hat das ZMS entweder keinen Kraftschluss mehr oder zerlegt sich ganz in Einzelteile mit möglichen Folgeschäden vor allem am Kupplungs- bzw. Getriebegehäuse.
Moin,

am RHS im 307 wiegt das ZMS 16kg, das EMS nur knapp 14kg, nur mal so paar praktische Werte.

Der Unterschied zum 406 ist das dort nicht das verstärkte BE4 wie im 307 werkelt, sondern ein ML Getriebe, das Schwungrad zu diesem Getriebe ist unauffälliger.

Hauptproblem ist die innere Befestigung der 6 Federn, die Ösen sind nur aus irgendwelchen Plastezeugs, welches eben Verschleiß unterliegt, weiter ist das Problem das die Federn nicht zweistufig sind, besonders am 307 schlagen die Federn beim Einsetzen des ABS (Kupplungsfuß ist oft langsamer, oder im Winter eben) auf Anschlag, die Kupplung am 307 ist für das ZMS etwas zu stark ausgelegt und somit begrenzt nix mehr die Kraft wenn der Motor schlagartig verzögert (teilblockierendes Rad bestes Beispiel oder andersdrum bei schnellen schließen der Kupplung). Bei mir hatte es die Lager der ZMS Hälften immer erst zerlegt nachdem es die Federn zerrissen hat und die Ösen sich zerlegt haben, dann wurde der kleine Teil, wo die Kupplung sitzt (ca 1/3 des Gewichts) regelrecht abgepresst, so weit das der Automat an der Stirnseite in der Kupplungsglocke vom getriebe schliff bis der Motor im Standgas abgewürgt wurde, krasss, oder?

Mit ZMS habe ich im Zusammenspiel der Motorsoftwareseitigen Antiruckelregelung beim Gas geben oder vom Gas gehen absolut sanfte Übergänge gemerkt, bzw gar nix, er zog einfach und hörte auf, auch die Geräuchkullisse war sehr angenehm. Mit EMS jetzt habe ich bei unter 1500rpm und Volllast schon ein stärkeres Brummen in der Karosse, bei 1100rpm und Vollgas im 6. Gang leicht bergauf ists fast unerträglich wenns konstant bleibt und eben beim sofortigen Gasstoß merkt man vom Schiebebetrieb ein Ruckeln, sowie andersdrum, da merkt man richtig wie 1 sek nach dem vom Gas gehen die Einspritzung komplett weg geht und der Motor sich leicht neigt, bzw in die andere Richtung der Motorlager kippt. Nein, meine Motorlager sind dank beilegen von Gummimatten sogar Spielreduziert *g*.

Noch was, die Stoßbelastung für Getriebe, Antriebe und Radaufhängungen ist mit EMS auch größer, diese Stoßbelastung fließt in der Entwicklung auch massiv mit ein, kurz nach KW OT steigt das Drehmoment ja auch empfindlich zum Mittelwert an.

Aber ich würds wieder machen, wenn ich dran denke was damals mit ZMS für Wechsel angesagt war, wer sein Auto mehr als 300-400000km wie ich bewegt hat wird selbst mit unauffälligen ZMS wie im ML nen Lied singen können, ich hoffe, wenn ich die 500000km durchbreche ist auch noch alles im grünen Bereich. :D

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Re: Umbau zms auf ems

Beitrag von CCandy » Mi 09.11.11 20:04

Aron hat geschrieben:Hauptproblem ist die innere Befestigung der 6 Federn, die Ösen sind nur aus irgendwelchen Plastezeugs, welches eben Verschleiß unterliegt, weiter ist das Problem das die Federn nicht zweistufig sind, besonders am 307 schlagen die Federn beim Einsetzen des ABS (Kupplungsfuß ist oft langsamer, oder im Winter eben) auf Anschlag, die Kupplung am 307 ist für das ZMS etwas zu stark ausgelegt und somit begrenzt nix mehr die Kraft wenn der Motor schlagartig verzögert (teilblockierendes Rad bestes Beispiel oder andersdrum bei schnellen schließen der Kupplung). Bei mir hatte es die Lager der ZMS Hälften immer erst zerlegt nachdem es die Federn zerrissen hat und die Ösen sich zerlegt haben, dann wurde der kleine Teil, wo die Kupplung sitzt (ca 1/3 des Gewichts) regelrecht abgepresst, so weit das der Automat an der Stirnseite in der Kupplungsglocke vom getriebe schliff bis der Motor im Standgas abgewürgt wurde, krasss, oder?
Autsch. Da kannste ja bald froh sein, wenn es bei der Aktion nicht das Getriebegehäuse zerlegt - wie sieht denn in dem Fall die Getriebeeingangswelle aus, die dürfte dabei doch auch leiden?

Bei meinem ZMS hatte es wie gesagt das zentrale Lager angefangen zu zerlegen. Die ZMS-Hälften hatten am Umfang ca. 1mm Kippspiel und die Fettfüllung hatte sich teilweise verabschiedet. Also an sich alles noch im Rahmen, ewig hätte es aber wohl nicht mehr gehalten.
Wenn ich demnächst mal die Flex in der Hand habe, werde ich das ZMS wohl mal zerlegen - mal schauen, wie die Einzelteile aussehen.
Der Verschleiss am ZMS kann bei mir aber eventuell untypisch sein, mit den schwedischen Geschwindigkeitsbeschränkungen fährt man ja eher selten über 2000 Umdrehungen, damit dürften die durchschnittlichen Hübe im ZMS größer sein als bei den höheren Geschwindigkeiten in Deutschland.
Andererseits bleibt natürlich auf Eis auch mit Spikereifen durchaus mal ein Rad stehen...

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Re: Umbau zms auf ems

Beitrag von Aron » Fr 11.11.11 19:17

CCandy hat geschrieben:wie sieht denn in dem Fall die Getriebeeingangswelle aus, die dürfte dabei doch auch leiden?

Bei meinem ZMS hatte es wie gesagt das zentrale Lager angefangen zu zerlegen. Die ZMS-Hälften hatten am Umfang ca. 1mm Kippspiel und die Fettfüllung hatte sich teilweise verabschiedet. Also an sich alles noch im Rahmen, ewig hätte es aber wohl nicht mehr gehalten.
Wenn ich demnächst mal die Flex in der Hand habe, werde ich das ZMS wohl mal zerlegen - mal schauen, wie die Einzelteile aussehen.
Der Verschleiss am ZMS kann bei mir aber eventuell untypisch sein, mit den schwedischen Geschwindigkeitsbeschränkungen fährt man ja eher selten über 2000 Umdrehungen, damit dürften die durchschnittlichen Hübe im ZMS größer sein als bei den höheren Geschwindigkeiten in Deutschland.
Andererseits bleibt natürlich auf Eis auch mit Spikereifen durchaus mal ein Rad stehen...
Moin,

die Primärlinie hatte gar nix, nur der Führungsdorn bzw die Hülse, welche um die Welle sitzt und das Ausrücklager führt war an der Front etwas verdrückt, aber Feile machte das schon, nix ernstes.

Brauchste keine Flex zu, innen haste nen Seegerring, wennsde den ab machst kannste das Kupplungssseitige Innenteil samt Lager raus ziehen, wenns genauso wie bei meiner Valeo aufgebaut ist. Wenns das Lager zerlegt hat idr. innen schon ne Federöse ihre Auflösung vollzogen und drängelt jetzt in Richtung Lager.

Schnee und Eis, jepp, bei mir hatte es die Vollzerlegung des ZMS auch im Winter eingesetzt. In D haste auch bloß 100km/h auf der Landstraße, BAB fahre zumindest ich selten... Japp, bei niedrigen Drehzahlen ist der Aushub dank niedriger Kinetischer Energie der bewegten Massen geringer, aber trotzdem, ich schalte meist bei 1500rpm in den nächsten Gang (wenns mal nicht bie 4200rpm geht*g*), also auch vergleichbar.

Ach ja, das Zerfallen meines ZMS hatte sich angekündigt, die Kupplung trennte nimmer richtig, erst gingen die Gänge schwerer rein, dann nurnoch mit Zwischengas und Tag 3. auf dem Weg zur Arbeit mit zunehmenden Problemen hatte mein 307 das einzige mal in 350000km nen Abschleppseil vorn am Haken sehen müssen *aufholzklopf*.

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Re: Umbau zms auf ems

Beitrag von CCandy » Fr 11.11.11 22:50

Aron hat geschrieben:Brauchste keine Flex zu, innen haste nen Seegerring, wennsde den ab machst kannste das Kupplungssseitige Innenteil samt Lager raus ziehen, wenns genauso wie bei meiner Valeo aufgebaut ist. Wenns das Lager zerlegt hat idr. innen schon ne Federöse ihre Auflösung vollzogen und drängelt jetzt in Richtung Lager.
So, hab eben mal ne Stunde "Alter flext" eingelegt. Nen Seegering gibts nicht, das Lager ist innen mit einer Art Bördelkante und aussen mit einem aufgenieteten Ring gesichert. Hab dann mal den Lippring runtergenommen, das Lager hatte es ziemlich hinter sich, der Kugelkäfig war nur noch eine Mischung aus Metallbröckchen und kaugummiartiger Schmiere.
Aber selbst nachdem das Lager raus war ging das ZMS nicht auseinander, weil Motor- und Kupplungsseitiger Teil so ineinandergreifen, dass man noch 8 6mm Nieten ausbohren muss, bis der Kram auseinandergeht. Ohne das Führungslager hat das ZMS vielleicht 3mm Spiel in alle Richtungen, ohne dass es sonderlich hakelt oder schleift. Habs dann erstmal sein gelassen, aber rein gefühlsmäßig würde ich sagen, dass die Federn alle noch incl. Haltern an Ort und Stelle sind.

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