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Hat der DFZ-Motor gehärtete Ventile und Ventilsitze ?

Verfasst: Di 05.06.12 18:49
von nullahnung
War heute bei so einem Autogas-Fritzen. Der muss das wissen. Am besten bis Morgen. 1000 dank für eine schnelle kompetente Antwort

Re: Hat der DFZ-Motor gehärtete Ventile und Ventilsitze ?

Verfasst: Di 05.06.12 20:33
von Gaser
Wenn ich die Ironie da richtig rauslese, frage ich mich allerdings, wo die Frage ist? Also außer in der Überschrift, die ja von heute stammt.
Wenn ich da Ironie rauslese, die gar nicht drin ist, dann verstehe ich das Thema nicht.

Schaue ich die in Listen von Prins, KME und Voltran rein, finde ich jedoch nur folgende Fahrzeuge/Motoren von PSA, die Probleme mit den Ventilen haben:
Xantia/Berlingo/Partner/406 mit LFX
Boxer mit RFW


Gaser

Re: Hat der DFZ-Motor gehärtete Ventile und Ventilsitze ?

Verfasst: Di 05.06.12 20:50
von nullahnung
nee, keine Ironie im Spiel. Der Herr meinte , ich solle über Peugeot herausfinden, ob der Motortyp gehärtete Ventile und Ventilsitze hat. Andernfalls kommen nochmals weitere 250,00 EURO auf mich zu, weil er da irgendwas zusätzlich verbauen muss. Technisch habe ich da wieder einmal nur die Hälfte verstanden.
bei den ganzen Cracks hier im forum wird das vermutlich eher jemand wissen, als wenn ich jetzt bei meinem Händler nachfrage. Der wird bei dem alten Geraffel nur mit den Schultern zucken.

Re: Hat der DFZ-Motor gehärtete Ventile und Ventilsitze ?

Verfasst: Di 05.06.12 21:23
von Gaser
Die 250 € werden vermutlich ein Ventilschutzzusatz sein, wie zB FlashLube, ValveCare oder wie sie alle heißen.

Ich sehe die Sache indessen etwas gelassener. Ich fahre ja den 2,0 8V mit 121 PS spazieren. Das ist der RFU-Motor, der sehr ähnlich zu dem RFW aus dem Boxer ist. Im Van hat er halt 121 PS, im großen Transporter nur 109, dafür hat der Transporter unten rum mehr Drehmoment als der 121-PSer (obwohl der auch schon 170 Nm bei 2650 /min hat). In wiefern sich die beiden Motoren nun tatsächlich in der verwendeten Materialien der Ventile unterscheiden, weiß ich nicht.
Zumindest sehe ich bei ebay relativ oft Vans (Evasion, 806, Ulysse und Zeta) mit diesem Motor und Gasumbau, bei denen schon in der Ebay-Anzeige drinnen steht, dass er Probleme mit den Ventilen hat.

Und warum sehe ich das jetzt gelassener? Ich fahre seit ca. 125 000 km auf LPG. Bis 90 000 km nach dem Umbau habe ich alle 15 - 20 tkm das Ventilspiel gemessen. Da sich nichts geändert hat, messe ich jetzt nicht mehr. Mein Spiel ist von Anfang an am Minimum, bei einigen Ventilen sogar etwas darunter. Aber wenn sich nichts ändert, ist das doch gut.

Ich habe eine Prins VSI mit ValveCare verbaut (früher FlashLube und electronic FlashLube), drehe den Motor im Langstreckenbetrieb im Prinzip nie über 4000 /min. Bis max. 50 km auch mal 4500 /min. Noch höher wirklich nur für kurze Sprints auf der Autobahn über max. 2 min, und ihn ab und zu mal auf Maximalleistung kommen zu lassen.

Für die Umrüstung habe ich den besten Umbauer in PB genommen :)

Mein Fazit nach 125 000 km auf einem wahrscheinlich nicht gasfesten Motor: einen guter Umrüster, keine Rasereien und dazu sozusagen als Versicherung einen Zusatz wie FL oder VC rein. So würde ich jederzeit wieder den gleichen Motor umrüsten.


Gaser

Re: Hat der DFZ-Motor gehärtete Ventile und Ventilsitze ?

Verfasst: Di 05.06.12 23:11
von nullahnung
Da soll eine Prins VSI verbaut werden.
Das System zur Ventilkühlung nennt sich im Angebot valve Protect elektr. Ventil Zusatzkühlung (was auch immer sich dahinter verbergen mag).
Das war mir z.B. auch nicht bekannt, dass ein Motor bei LPG-Betrieb nicht unbedingt vollgasfest ist.
Mann kann doch aber bestimmt manuell auf Benzin umstellen ?

Re: Hat der DFZ-Motor gehärtete Ventile und Ventilsitze ?

Verfasst: Mi 06.06.12 00:09
von Gaser
Auf Benzin umschalten kannst du jederzeit. Bei der KME Diego G3 kann man zB auch einen Umschaltpunkt fest einstellen, bei der er immer auf Benzin umschaltet, bzw. dann auch wieder zurückschaltet (je nachdem, von welcher Seite man so gerade kommt :D )

Letztendlich ist jeder dieser zusätzlichen Flüssigkeiten etwas, was eben zusätzlich zum LPG eingedüst wird. Entweder wird es per Unterdruck mit der Luft zusammen gemacht (wie zB das manuelle FlashLube), oder aber mit einer Pumpe (so ziemlich alle anderen?). Dabei kann man das an einem einzigen Punkt machen (quasi wie eine Single-Point-Einspritzung) oder an jedem Zylinder extra (wie eine Multi-Point-Einspritzung).
Wie der ValveProtector das macht, weiß ich nicht. Für meine ValveCare (ist übrigens ein Produkt von Prins und funktioniert nur mit dieser) kann man beide Versionen einbauen (natürlich nicht gleichzeitig). Ich persönlich halte die Mehrfacheinspritzung aber bei einem kompakten 4Zylinder für überflüssig. Bei einem 6Zylinder-Reihenmotor würde ich mir die Sache überlegen. Unter Umständen bekommen sonst die äußeren Zylinder nicht genug der guten Schutzflüssigkeit ab.

Ob du das ganze Schutzzeug einbauen lässt, musst du wohl selber entscheiden. Kommt halt so darauf an, wieviel Angst du so hast. Es gibt Umrüster, die verbauen sowas grundsätzlich nicht. Kommt wohl letztendlich auch auf deine Fahrgewohnheiten an. Bei gemächlichem Fahrstil ohne Autobahn würde ich vllt. sogar darauf verzichten.
Ich bin 87 000 km mit FlashLube rumgefahren. Die Flüssigkeit kostete mich praktisch 0,14 Cent/km oder 1,3 Cent/Liter LPG. (Theoretisch gibt FL an 1,0 Cent/Liter LPG zu kosten)
Jetzt fahre ich seit 44 000 km mit ValveCare rum. Das kostet mich praktisch 0,31 Cent/km oder 2,69 Cent/Liter LPG (Theoretisch gibt VC an 2,0 Cent/Liter LPG zu kosten).

Umgestiegen bin ich übrigens, weil mir das ständige Einstellen des man. FL auf die Nerven ging und das spätere elec. FL andauernd kaputt war (2 Steuergeräte und 2 Pumpen habe ich innerhalb von 6 Monaten geschrottet)
Das VC läuft jetzt problemlos.

Übrigens gibt es noch keinen Beweis, dass das ganze Zeug überhaupt was bringt. Keiner der Hersteller hat da bisher Testreihen gefahren. Es wird halt mit der Angst der Leute gespielt. Auffallend ist aber, dass es in unseren Nachbarländern nicht so viele Probleme mit Ventilen gibt - wahrscheinlich, weil die nicht so schnell fahren dürfen.

Gaser

Re: Hat der DFZ-Motor gehärtete Ventile und Ventilsitze ?

Verfasst: Mi 06.06.12 12:38
von freeeak
Nur mal rein hypothetisch-beim gasbetrieb werden höhere temperaturen erreicht als beim Benzinbetrieb.
In Folge dessen können Ventile abbrennen.

Könnte man da auch mit ner wassereinspritzung was reissen?
Oder könnte es da zu unerwarteten Problemen kommen?

Re: Hat der DFZ-Motor gehärtete Ventile und Ventilsitze ?

Verfasst: Mi 06.06.12 16:20
von Gaser
Die Verbrennungstemperatur beim LPG ist sogar noch geringer als bei Benzin. Jedoch läuft sie etwas langsamer ab. Somit hat man (besonders bei hohen Drehzahlen) den Effekt, dass das Auslassventil schon geöffnet hat und die noch sehr heißen Restprodukte auch die Oberseite des Ventiltellers berühren. Dadurch wird das Ventil insgesamt heißer als bei Benzinbetrieb. Bei hohen Drehzahlen hat man ja außerdem das Problem, dass das Ventil nicht so lange am Ventilsitz anliegt, und somit weniger Wärme an den Sitz abgegeben werden kann. Bei geringen Drehzahlen ist das noch kein Problem, weshalb so ziemlich jeder Motor mit LPG bei geringen Drehzahlen klarkommt - trotz des höheren Wärmeeintrags in die Ventile.

Die Ventilschutzschutzflüssigkeit verbrennt ja nicht mit und soll nun Wärme aufnehmen, die dann ja nicht mehr ans Ventil abgegeben wird.
Ob und inwieweit Wasser diese Aufgabe übernehmen kann, habe ich mir noch keine Gedanken gemacht und auch noch nie irgendwas in der Richtung gelesen. Um zu wissen, ob das überhaupt was bringen kann, sollte man erstmal die Verdampfungsenthalpie der gängigen Schutzflüssigkeiten in Erfahrung bringen. Ich vermute aber mal ganz stark, dass es schon daran scheitern wird.


Gaser