Pendlerpauschale

[boeseMI16]

Na wer freut sich mit mir auf eine neue tolle Idee unserer Regierung uns nochmehr Kohle aus der Tasche zu ziehen???

Die Pendler unter uns werden diesen Monat wohl alle wesentlich weniger Kohle auf der Tasche haben (betrifft Pendlerpauschale und den steuerfreien Fahrtkostenzuschuss!!)....

Jubel!

[Kris]

gott sei dank.

normalerweise hätte man pendlern nen euro/kilometer ABZIEHEN müssen, statt ihnen die sinnlose fahrerei auch noch indirekt zu finanzieren.

grosse teile der verkehrsprobleme liegen darin, dass alle morgen die leute aus den speckgürteln in die städte und abends wieder raushetzen.

die pendler hatten und haben ja schonmal den grossen vorteil, im umland der städte wesentlich günstiger und besser zu wohnen - dann sollen sie aber bitte ihre fahrerei auch selber zahlen.

[Timon]

Tja Kris, auch schonmal dran gedacht, dass viele Pendler nicht im Speckgürtel wohnen und einfach ihrer Arbeitsstelle hinterherfahren müssen?

Gruß
Frank

[Kris]

klar - aber was ändert das an der tatsache, dass man es nicht noch zusätzlich steuerlich begünstigen muss?!

[Timon]

Mh, weil ALG und ALG2 teurer sind?

Wenn ich da nur an meine Mutter denke, die mit über 50 nicht mehr an einen Arbeitsgeberwechsel nachdenken braucht. Angefangen hat sie hier bei uns in der Kleinstadt. Dann wurde das in eine 40km entfernte Stadt ausgelagert, dann in eine 60km entfernte Stadt, zuletzt in eine 110km entfernte Stadt. Und es sieht wohl so aus, dass es in absehbarer Zeit wohl in eine 300km entfernte Stadt geht. Sie hatte das Glück, dass sie in Vorruhe gehen konnte, aber nicht jeder hat dieses Glück und muss wohl oder übel pendeln.

Gruß
Frank

[Kris]

gut - das ist natürlich jedem überlassen, ob er lieber pendelt oder einfach umzieht. aber es war schlichtweg ein politischer trugschluss, diese kilometerfresserei auch noch steuerlich zu begünstigen.

als sei es lobenswert, tagtäglich möglichst viele kms zu fahren.

ich finde es so typisch deutsch-pessimistisch, dass gleich davon geredet wird, dass man "sein" geld aus der tasche gezogen bekommt, nur weil eine vergünstigung wegfällt, mit der man bisher zusätzlich zu "seinem" geld noch einen zuschuss bekam.

statt den zuschuss anzuerkennen wird die abschaffung gleich mit abzocke gleichgestellt.

natürlich kann man argumentieren, dass mobiltät wichtig ist. nur - gerade diese augenscheinliche flexibiltät unterstützt firmen ja auch noch in ihren umzügen. fallen solche pauschalen weg, steht der faktor standort und standortsicherung sehr viel mehr im vordergrund - was auf lange frist sowohl für die orte als auch für die arbeiter sinn macht.

[-INSOMNIAC-]

letzteres wage ich ernsthaft zu bezweifeln...

was interessiert die firma denn wie weit ihre lohnsklaven fahren müßen?
und wer sich das fahren nicht leisten kann der muss halt ersetzt werden.

genug arbeitslose stehen doch für alle stellen an.

[Timon]

Da stimme ich dir weitestgehend zu, keine Frage. Solange man das Ganze auf Großstädte einschränkt. Da ist das so, wie du beschrieben hast. Es gibt aber auch Gebiete, wo man eben in Kauf nehmen muss, dass der AG nicht im gleichen Ort sitzt und man nicht umziehen kann. Sei es, weil der Lebenspartner seinen Job im Ort hat oder weil man in dem Ort sein Haus hat oder wegen der Kinder oder was weiss ich.
Und meist ist das in Gabieten, die lohntechnisch eh schon benachteiligt sind.

Gruß
Frank

[Kris]

das wiederum halte ich für einen trugschluss - der grossteil der arbeiter sind bei weitem nicht so einfach austauschbar, wie es immer schwarzgemalt wird. gerade qualifiziertes personal ist mangelware in D.

dass minderqualifiziertere jobs auch anderweitig besetzt werden können, ist ausser frage - aber dass man für solche jobs nicht unbedingt pendeln muss wohl auch.

es ist schon erstaunlich, wie immer wieder diese negativste grundeinstellung hochkommt ... "lohnsklaven" .... mein gott.

schaut euch mal die arbeitbedingungen in anderen ländern an und dann überlegt mal, wie gut es den menschen hier letztlich geht.

[Kris]

Da stimme ich dir weitestgehend zu, keine Frage. Solange man das Ganze auf Großstädte einschränkt. Da ist das so, wie du beschrieben hast. Es gibt aber auch Gebiete, wo man eben in Kauf nehmen muss, dass der AG nicht im gleichen Ort sitzt und man nicht umziehen kann. Sei es, weil der Lebenspartner seinen Job im Ort hat oder weil man in dem Ort sein Haus hat oder wegen der Kinder oder was weiss ich.
Und meist ist das in Gabieten, die lohntechnisch eh schon benachteiligt sind.

gut - das ist ein argument - aber wenn schon einer vor ort arbeiten kann, dann muss man eben auch nachteile in kauf nehmen - und sei es eben auch, das pendeln mit allen konsequenzen selber zu bezahlen.