CTI Baujahr 1994 mit 102 Pferden

Die wohl interessanteste Kategorie. Ihr habt Probleme mit Eurem Peugeot? Die Werkstatt weiss mal wieder nicht weiter? Das Handbuch gibt auch nichts mehr her? Na dann, stellt Eure Frage hier rein.
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Kris
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Re: CTI Baujahr 1994 mit 102 Pferden

Beitrag von Kris » Mo 03.05.10 14:46

fragen kann so einfach sein :zwinker:

es gibt gerade beim (späten) CTI 1.9 verschiedene wege, das gemisch zu prüfen:

1.) hat man keine gesicherten infos ob die lambdasonde noch taugt, bleibt nur, das auto an einen externen CO-tester zu hängen. der wirft einem exakte CO- als auch restsauerstoffwerte = lambdawerte aus. hat man das auto am tester, sollte man versuchen a) die externen lambdawerte mit den werten, die die sonde ans steuergerät schickt zu vergleichen (diese wiederum kann man mit einem voltmeter am signalkabel der sonde abgreifen), was hinterher ne aussage über den zustand der sonde erlaubt und b) sollte man schauen, ob man das gemisch mit dem - im regelbereich eher engen - luftkanalbypass am luftmengenmesser in den grünen bereich gestellt bekommt. im gehäuse des Lmm sitzt an der linken vorderen ecke eine vertieft sitzende inbus-schraube, die als ventil fungiert. dreht man diese weiter heraus, wird der kanal weiter geöffnet, das gemisch magerer. dreht man sie hinein, wird es fetter.

oftmals reicht der regelbereich per bypass nicht. dann hilft nur den Lmm öffnen und die feder der stauklappe mehr vorspannen. mit dem alter erschlafft die feder und es ist keine seltenheit, dass man dann 3, oder 4 oder gar 8 zähne nachstellen muss. das ist schon etwas mehr aufwand. denn man sollte sehr sauber und staubfrei arbeiten, sonst ist der Lmm hinterher schrott. vor arbeiten am Lmm ist es ratsam, diesen anhand des werksprüfplanes durchzumessen - sind die prüfwerte nicht okay, muss man das teil ohnehin tauschen.

2.) hat man oben festgestellt, dass die werte der lambdasonde verwertbar = gleich mit denen des externen testers sind, kann man folgearbeiten ohne externen tester und nur anhand der lambdawerte im auto durchführen. gerade die autos mit dem ungeliebten 102ps-motor bieten den luxus eines serienmässigen auslesekabels, anhand dessen man eine von der sonde beeinflusste referenzspannung abgreifen kann. im klartext sitzt im schwarzen kasten hinter dem linken scheinwerfer ein einzelnes kabel mit kabelnummer 22. an diesem kann man per voltmeter eine spannung abgreifen, die bei ca. 6,7 volt +- 0,5 volt liegen sollte. voraussetzung für die maßhaltigkeit dieser spannung ist aber eine intakte lambdasonde. verbaut man eine neue sonde, kann man sich den externen CO-tester sparen.

ich persönlich stelle diese motoren zeitgleich sowohl anhand des kabels 22 als auch anhand der lambdaspannung selber ein - so hab ich 2 meßwerte und kann exakt arbeiten. wenn die sondenspannungen zwischen ~200mV und ~800mV springen und am kabel 22 eine ebenso springende spannung von 6,7 volt +- anliegt, sollte der bolide perfekt eingestellt sein.

die AU erfüllt ein solchermassen justiertes auto (intakter motor, kat und auspuff vorausgesetzt) wie ein neuwagen. die verbräuche liegen dann zwischen 7,5 und 9 liter. leerlauf kaltstart liegt dann bei ~1.300, warm bei ~1.000. schwankungen im leerlauf sind minimiert.


die einschränkungen nochmal en bloc:
- ohne referenzwert eines externen testers sind von einer gebrauchten lambdasonde kommende werte mit vorsicht zu geniessen
- stellt man das gemisch anhand den werten einer evtl. defekten sonde ein, hat man zwar die richtigen spannungswerte sowohl am signalkabel der sonde als auch am kabel 22 ... aber dennoch falsche abgas-/gemischwerte !!!
- "blindes" drehen am Lmm ohne CO-referenzwert per intakter sonde/CO-tester kann den motortod durch zu mageres gemisch bedeuten !!!!!

prüfarbeiten nochmal en bloc:
- CO-wert extern erfassen
- lambdawert extern erfassen
- lambdawerte der sonde gegenprüfen, ggf. sonde tauschen
- luftmengenmesser prüfen, ggf. ersetzen
- gemisch anhand externem meßgerät am Lmm einstellen bzw. gemisch anhand der als glaubwürdig geprüften lambdawerte/folgewert am kabel 22 einstellen
- bei nicht per Lmm-bypass erreichbaren werten, Lmm öffnen und nachjustieren
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camel-reiter
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Re: CTI Baujahr 1994 mit 102 Pferden

Beitrag von camel-reiter » So 09.05.10 22:36

Hallo Kris, Hallo HorstB,

als erstes möchte ich Euch hier meinen Dank aussprechen... Ich hätte hier nicht mehr reingeschaut, wenn Horst nicht im Motor-Talk geschrieben hätte. Dort hatte ein Bekannter von mir mein Problem beschrieben.

Leider bin ich sehr eingespannt und hatte erst heute Zeit mich mal ein bischen um meine Kiste zu kümmern. Als erstes habe ich mir eine neue Lambda-Sonde aus der Bucht geschossen, die ich in den nächsten Tagen erwarte - deswegen wollte ich garnicht an das Problem mit dem Standgas und dem Ruckeln forschen, aber es kam doch ein wenig anders.
Bei meinem nächsten Peugeot-Händler erstand ich diese Woche einen O-Ring für ganze 1,29 Euronen welcher in einer Nut im Verteiler sitzt. Hier hatte ich leichten Ölverlust... Nach dem Tausch dessen, den Verteiler habe ich auch gut gesäubert und das angeschraubte Kabel raus, gesäubert und das ganze wieder rein. Ein kurzer Probestart und auf einmal war das Standgas bei ca 800 U/min. Es folgte eine kurze Fahrt über 12 KM und danach war das Standgas etwa bei 1000 U/min. Auch das Geruckele ist weg. Was sagt man dazu? Kann an dieser Stelle Steurungsluft enweichen oder falsch angesaugt werden z.B. vom Unterdruckschlauch des Zündverteilers?
Weiter habe ich dann nach dem beschriebenen Kabel in der schwarzen Box gesucht - da is leider nix. Überhaupt kein loses Kabel drin! Danach habe ich die lose hängenden Stecker (einer nach dem anderen) mit dem Voltmeter überprüft - entweder nix oder die 13-14 Volt bei laufenden Motor doch dann habe ich einen roten zweipoligen Stecker mit weisen und gelben Kabel über dem Motor zwischen Zündspule und Luftschlauch gefunden, an welche ich eine Spannung von ca 4,2 Volt gemessen habe. Danach habe ich den Motor gestoppt und bin mit dem Imbus an den Luftmengenmesser und habe die Schraube mit fast genau 2 1/4 Umdrehungen ganz geschlossen (das ist meine gegebene Einstellung). Motor wieder gestartet - die Spannung war unter 3 Volt abgefallen, die Schraube 2 1/4 raus und ich hatte wieder meine 4,2 Volt; weitere fast zwei Umdreheungen raus erbrachten die 6,7 Volt. Danach bin ich wieder auf meine 2 1/4 Einstellung. Dabei ändert sich die Drehzahl merklich nicht, wenn ich an besagter Imbusschraube drehe. Meine Frage hier - habe ich hier wirklich das richtige Kabel (Stecker) gefunden und stimmen da auch die von Euch genannten 6,7 Volt? Unters Auto an die Lambda-Sonde bin ich nicht, da ich nicht weis, wie ich da mein zweites Messgerät anschliessen bzw. dort den Strom abgreifen soll. Das ganze würde ich demnächst noch mit der neuen Sonde gerne überprüfen und richtig justieren. Wer kann mir da noch ein bischen auf die Sprünge helfen?

Gruß Erhard

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Kris
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Re: CTI Baujahr 1994 mit 102 Pferden

Beitrag von Kris » Mo 10.05.10 11:38

hast du denn die zündung nach dem verteiler-montieren neu eingestellt?
oder wenigstens die stellung des verteilers vor dem abbauen markiert und ihn hinterher wieder exakt nach dieser marke justiert?!
wenn der nicht exakt wieder so sitzt wie vor dem tausch des o-ringes hast du beim aufsetzen einfach die zündung verstellt ...

wegen den kabeln - ich kann mir unter deinen losen kabeln grad nix vorstellen - mach bitte mal ein bild von deinem motorraum und den kabeln.
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Re: CTI Baujahr 1994 mit 102 Pferden

Beitrag von camel-reiter » Mo 10.05.10 13:09

Hallo Kris,

selbstverständlich habe ich eine kleine Markierung angebracht...

Gruß Erhard

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Re: CTI Baujahr 1994 mit 102 Pferden

Beitrag von camel-reiter » Mo 10.05.10 13:12

Hallo nochmal,

heute abend versuche ich es mal mit den Bildern

Gruß Erhard

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Re: CTI Baujahr 1994 mit 102 Pferden

Beitrag von camel-reiter » Mo 10.05.10 19:06

Hallo, tut mir leid, aber ich raffe es nicht hier Bilder einzustellen... Kann mir mal jemand auf die Sprünge helfen?

Danke

Gruß Erhard

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Re: CTI Baujahr 1994 mit 102 Pferden

Beitrag von camel-reiter » Mo 10.05.10 23:05

So, das isser:
DSC01603a.jpg
DSC01603a.jpg (139.32 KiB) 1963 mal betrachtet
Gruß Erhard
Zuletzt geändert von camel-reiter am Mo 10.05.10 23:18, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: CTI Baujahr 1994 mit 102 Pferden

Beitrag von camel-reiter » Mo 10.05.10 23:08

Hier habe ich kein einzelnes Kabel gefunden:
DSC01607a.jpg
DSC01607a.jpg (106.25 KiB) 1963 mal betrachtet
DSC01608a.jpg
DSC01608a.jpg (122.61 KiB) 1963 mal betrachtet
DSC01609a.jpg
DSC01609a.jpg (114.59 KiB) 1963 mal betrachtet
Gruß Erhard

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Re: CTI Baujahr 1994 mit 102 Pferden

Beitrag von camel-reiter » Mo 10.05.10 23:14

Bei diesem Kabelstecker lässt sich die Spannung über den Luftmengenmesser an der Stellschraube regeln. Es ist zwischen den Luftschläuchen und nicht wie vorher beschrieben zwischen Zündspule und Lmm:
DSC01606a.JPG
DSC01606a.JPG (97.62 KiB) 1961 mal betrachtet
DSC01605a.jpg
DSC01605a.jpg (123.04 KiB) 1961 mal betrachtet
Gruß Erhard

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Re: CTI Baujahr 1994 mit 102 Pferden

Beitrag von camel-reiter » Mo 10.05.10 23:17

Hier noch die heute eingetroffene Lambda-Sonde:
DSC01610a.jpg
DSC01610a.jpg (66.8 KiB) 1961 mal betrachtet
Hab leider nicht alles am Stück hinbekommen...

Gruß Erhard

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