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von mariob » Mi 11.04.12 20:33
Es gibt schon seit mindestens 20 Jahren Motoren, bei denen man die Öffnungszeitpunkte der Nocken verschieben kann. (ich glaube BMW war mit Vanos der Vorreiter) Mittlerweile gibt es gar Systeme, die nicht nur die Nocke nach vorne oder hinten verdrehen, sondern sogar den Hub beeinflussen.
Ansonsten muss ich die Hoffnungen auf "Eco-Tuning" an einem Serienmotor etwas dämpfen. Die Hersteller geben sich zwar sicher keine Mühe, irgendwas auf <2% abzustimmen, aber das ist auch gar nicht nötig, weil sich die Betriebsparameter ohnehin ständig verstellen. (kein Sensor ist beliebig genau, die ganzen Temperatur-, Spannungs-, Druck-, ...-Korrekturen haben ihre Grenzen - und alleine der Heizwert des Sprits schwankt meinen Erfahrungen nach um bis zu 5% - und den Rest macht eh die Lambdaregelung)
Echter Magermix lässt sich nur mit einer Breitbandlambdasonde realisieren und ist laut Abgasnorm sowieso verboten. (außer man hat einen speziellen Kat dafür) Ich weiß nicht, wie das bei ganz aktuellen Autos aussieht, aber vor 10 Jahren waren Lambda-Kennfelder in Seriensteuerungen eher die Ausnahme.
Der größere Effekt lässt sich erreichen, wenn man wirklich an die Hardware des Motors geht:
- Verdichtung erhöhen ==> thermischer Wirkungsgrad steigt, der Motor saugt kräftiger an
- Brennraumwände und Auslasskanäle glätten ==> spiegeln die Wärme zurück, Motor bleibt kühler, Verbrennung wird heißer, Wirkungsgrad steigt
- Kanäle, Ventilsitze, Ventile strömungsgünstig bearbeiten ==> es atmet sich leichter
- eine geänderte Riemenübersetzung an der Lichtmaschine kann Wunder wirken
Solchen Aufwand treibt allerdings kein mir bekannter Tuner für ein Serienauto - und schon gar nicht für bezahlbares Geld. Desweiteren hat ein derartig hergerichteter Motor auch mindestens einen ganz entscheidenden Nachteil: Im Winter ist frieren angesagt...
Gruß, Mario
106 Sergio Taccini, 1124cm³, MS2/Extra 3.3.x, 150000km,

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Jet Force 125 EFI, 125cm³,

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106 Rallye, 1294cm³, 225000km,
