Lieblingsthema Hinterachse rupfen

Die wohl interessanteste Kategorie. Ihr habt Probleme mit Eurem Peugeot? Die Werkstatt weiss mal wieder nicht weiter? Das Handbuch gibt auch nichts mehr her? Na dann, stellt Eure Frage hier rein.
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freeeak
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Lieblingsthema Hinterachse rupfen

Beitrag von freeeak » Mi 16.10.13 17:26

Ich wollte so nach und nach anfangen meine hinterachse fürs cabrio zu revidieren die ich schon lange hier rumliegen hab.

Jetzt gibts aber leider schon ganz am anfang probleme mit dem teil.bevor ich da mit roher gewalt drangeh wollt ich mal bei den achsreparatören ein paar hilfestellungen abbetteln.

Die achse liegt ausgebaut und halbwegs sauber vor mir-wie krieg ich im ausgebauten zustand die drehstäbe gezogen?
Gewindebolzen und nuss als abzieher is nich-selbst 12.9 schrauben werden lang
Zughammer-da zieh ich nur die achse in der werkstatt umher
Vorschlaghammer-gleiches spiel wie mit dem zughammer nur umgekehrt-zudem ist treffen schwierig
Hochkant passt die achse nicht in die werkstattpresse.

Bringt der acetylenbrenner was?er wäre meine letzte wahl.
Sämtliche kriechölr und rostlöser hab ich schon probiert.

Wenns da noch nen profitipp gibt wär ich ganz dankbar.


Krieg ich die beiden aufnahmen komplett vom achsrohr weg und später wieder drauf?so zwecks sandstrahlen usw.

Reicht normales wälzlagerfett oder so dunkles antriebswellenfett oder gibts da was haltbareres um welle und lager zu fetten?

Und zu guter letzt brauch ich noch die einstellmaße der fertigen achse sofern es da was gibt.


Ob die achse überhaupt zu retten ist zeigt sich nach dem zerlegen.aber immerhin sieht sie optisch nicht übel aus
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Kris
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Re: Lieblingsthema Hinterachse rupfen

Beitrag von Kris » Mi 16.10.13 17:58

freeeak hat geschrieben:Die achse liegt ausgebaut und halbwegs sauber vor mir-wie krieg ich im ausgebauten zustand die drehstäbe gezogen?
bei ausgebauter achse nicht ganz einfach.
wenn du ne schwere werkbank und nen grossen schraubstock hast => einspannen. oder anderweitig festsetzen. ohne gehts faktisch nicht.

meist lösen sich dann mit nem schlagabzieher zumindest schonmal die drehstäbe samt schwingen. um in solchen fällen die drehstäbe ganz rauszukriegen, hab ich mal mit meinem bruder zusammen eine art ausschlagwerkzeug gebaut - ein dickwandiges rohr, 4cm länger als der drehstab. drehstab rein, dann liegt die schwinge auf dem rohr auf. das ganze senkrecht stellen. dann eine hülse bauen/drehen, die auf dem drehstab aufliegt, rund 3cm aus der schwinge ragt und durch die verzahnung passt. diese hülse kann man mit der M6 am drehstab einigermassen fixieren. und dann einen fetten hammer. und schuss. letztlich schlägt man so den drehstab aus der schwinge. gegenlager des rohres ist der boden, da bietet es sich an, ein hartes holz unterzulegen.
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joa. das übliche.
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guss + hitze ... keine gute kombi.
Krieg ich die beiden aufnahmen komplett vom achsrohr weg und später wieder drauf?so zwecks sandstrahlen usw.
du meinst die gussteile? nee, die gehen nicht ab.
Reicht normales wälzlagerfett oder so dunkles antriebswellenfett oder gibts da was haltbareres um welle und lager zu fetten?
normales fett reicht. es muss ja keine wärme abgeleitet werden, ergo brauchste kein graphitfett.
Ob die achse überhaupt zu retten ist zeigt sich nach dem zerlegen.aber immerhin sieht sie optisch nicht übel aus
auf die optik geb ich gar nix, hatte schon federnde, spielfreie und saubere achsen, die innen schrott im quadrat waren.
da hilft nur das prinzip hoffnung :)
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Re: Lieblingsthema Hinterachse rupfen

Beitrag von Twisty » Mi 16.10.13 19:14

Moin!

Da mir die Thematik dank fälligem TÜV nächsten Monat auch ins Haus steht, melde ich mich mal zu Wort...obwohl ich mir am liebsten gleich ein ganzes Auto kaufen würde, anstatt das in Angriff zu nehmen :D

.....hoffentlich kann ich das halbwegs verständlich rüberbringen:

Ich würde in erster Linie darauf achten, daß alle beweglichen Teile zueinander entlastet sind, d.h. die Drehstäbe dürfen keinerlei Drehkräfte abbekommen (Schwingen eventuell abstützen, schon das Eigengewicht stört).
Die Stäbe zeitgleich aus beiden Verzahnungen zu ziehen, klappt meist nicht und erfordert wesentlich mehr Kraft, weil die Achsschenkel immer die Tendenz haben, sich in Winkellage zueinander zu begeben....dummerweise immer genau dann am stärksten, wenn die höchste Kraft über den Zughammer aufgebracht wird.
Dabei ist immer der Achschenkel auf der gegenüberliegenden Seite das Problem, da dieser -übertrieben gesprochen- kippen will sobald du ziehst...das ganze verspannt sich also noch zusätzlich.

Also solltest Du Achsschenkel + Torsionsstab ziehen wollen (wird sich wohl eh so ergeben)....wobei Du den Achsschenkel GEGENÜBER festsetzen mußt - idealerweise beidseitig vom Drehstab, damit die Kraft die du mittels Zughammer linear an den Drehstab weitergibst, auch landet wo sie soll.

Ein Zughammer funktioniert nur dann optimal, wenn seine Kraftlinie deckungsgleich mit der Kraftlinie des Gegenlagers ist....andernfalls investiert man seine Kraft bloß in Materialverformung...

...nachvollziehbar...oder muß ich n Bild malen?

greetz


PS:....bin nicht mal sicher, ob ich mich selber verstehen würde... :floet:
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Re: Lieblingsthema Hinterachse rupfen

Beitrag von freeeak » Mi 16.10.13 20:35

Wenn ich die schwinge samt drehstab rauskrieg dann passts unter die presse...
Nur eben das rausziehen ist so ne sache.
Hab hier zwar ne voll ausgestattete lkw werkstatt aber n schraubstock der die achse zuverlässig hält-fehlanzeige...

Guss und hitze ist auch meine befürchtung.das wär halt die lösung wenn gar nix geht.
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Re: Lieblingsthema Hinterachse rupfen

Beitrag von Kris » Mi 16.10.13 21:17

Ich würde in erster Linie darauf achten, daß alle beweglichen Teile zueinander entlastet sind ... schon das Eigengewicht stört
soooo dramatisch ist die sache auch wieder nicht. ob die schwinge entlastet ist oder nicht, ist ziemlich peng. man zieht ja direkt am drehstab und nicht irgendwo an der schwinge. noch axialer gehts nur unter laborbedingungen.

wichtig ist beim ersten schritt des zerklopfens - welche bauteile sich dann auch immer voneinander trennen - das auto quasi als gegengewicht an der achse zu haben, sprich die achse noch eingebaut zu haben. dann klappt das irgendwie.
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Re: Lieblingsthema Hinterachse rupfen

Beitrag von Twisty » Do 17.10.13 21:06

lol...logisch, dass es am einfachsten ist, wenn man mal eben zur Demontage ein Auto anschraubt - eindeutig auch mein Favorit...
Wenn's aber schon ab ist, wäre Zugriff auf nen System-Schweisstisch mit diversem Anschraubgedöns eine Alternative...

Aber die Sache mit dem Eigengewicht der gegenüberliegenden Schwinge ist mir beim Einstellen meiner generalüberholten Achse aufgefallen:

Frisch gelagert, bltzeblanke sauber und abgeschmiert kann man die Drehstäbe mit zwei Fingern herausziehen....aber erst, wenn jemand die Schwinge gegenüber leicht anhebt - sonst keine Chance!


...btw....meine Erstdemontage hat erst nach Einsatz einer 20kg-Hantelscheibe als Zughammer zum Erfolg geführt...der Hammer zum trennen von Schenkel und Drehstab war gefühlt kindskopfgroß...

...alles in allem nicht unbedingt ungefährlich - bitte gut aufpassen und nüchtern werkeln!


grüsse

ps: Sicher, dass Deine Presse genug Power hat...?
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Re: Lieblingsthema Hinterachse rupfen

Beitrag von Kris » Fr 18.10.13 10:02

Twisty hat geschrieben:Frisch gelagert, bltzeblanke sauber und abgeschmiert kann man die Drehstäbe mit zwei Fingern herausziehen....aber erst, wenn jemand die Schwinge gegenüber leicht anhebt - sonst keine Chance!
das stimmt. da reden wir aber dann auch über einen ganz anderen krafteinsatz.
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Re: Lieblingsthema Hinterachse rupfen

Beitrag von obelix » Fr 18.10.13 10:22

o.k., dann schreib ich auch mal was dazu...

ne ausgebaute achse zu zerlegen ist auch kein problem - mit dem richtigen werkzeug.
pack das ding auf ne werkbank und organisier dir nen karosserie-richtsatz-stempel. der bringt i.d.r. 20t und drückt den schenkel problemlos vom rohr. nur aufpassen - du musst sehr vorsichtig zu werke gehen, der schwingarm kann dabei auch verbiegen. also möglichst innen am der übergangsstelle zum schwingarmbolzen ansetzen und auch am gussteil gegenüber mit sehr viel gefühl ansetzen.

du kannst auch nur den zylinder als spannungsgeber ansetzen und dann mit dem hammer aussenrum den rost-schmutz-materialverbund lösen, dann kommt der arm normal auch raus. einfach testen...

ansonsten nen kumpel einladen und als achshalter zweckentfremden und mit der grossen hausordnung (vorschlaghammer) drangehen.

wenn alles nix bringt, die kappe unter dem einstellbolzen entfernen (zerstören) dann kannst den drehstab auch mit direkten hammerschlägen von beiden seiten lösen. oft hats sich auch bewährt, den drehstab zuerst mit schlägen in die "falsche" richtung aus dem rost zu lösen, und dann erst nach aussen zu ziehen - merke - schlagen ist besser als ziehen:-)

die drehstäbe MÜSSEN klemmen, das ist schon alleine durch die einbaulage bedingt. die beiden verzahnungen liegen sich ja nicht direkt gegenüber, also kann das ned ohne "verbiegen" funktionieren, da ist zwangsläufig ein versatz drin. den arm angeben bringt nur ein bisschen weniger spannung, hilft aber manchmal.

hitze ist ein absolutes nogo. GUSS! du weisst nie, welchen einfluss die wärme drauf ausübt.

gruss

obelix
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Re: Lieblingsthema Hinterachse rupfen

Beitrag von freeeak » Fr 18.10.13 12:40

Hmm das mit dem richtsatz werd ich mal versuchen.das klingt nach ner idee.
Wenn das ganze dann mal unter spannung ist muss sich der rost ja mal lösen.


Ob meine presse stark genug ist?80t sollte die machen...
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Re: Lieblingsthema Hinterachse rupfen

Beitrag von Twisty » Fr 18.10.13 18:12

Ob meine presse stark genug ist?80t sollte die machen...
....wenn Du Bock haben solltest, Dir ein Denkmal hier im Forum zu setzen, bring ich Dir noch ne Achse rum
--> die Presse sollte ja bequem 3-4 Achsschenkel simultan entkorken können... :lach:
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