Hier sind die Teile, die in der Tat nur 3 Euro kosten, aber auf der Beifahrerseite für erhebliches Lenkungsspiel sorgen können. Wie ihr evtl. wisst, sind Reparaturarbeiten an der Lenkung offziziell nicht erlaubt (was auch bei Leuten, die nicht wissen wie's läuft sicher Sinn macht)
Keinen Sinn macht es allerdings, diesen Schaden durch den Neukauf eines kompletten Lenkgetriebes wieder zu beheben, wer gerne über 200 Euro investieren möchte kann das tun.
Der Tausch des Lagers macht nur Sinn, wenn die Zahnstange ABSOLUT unbeschädigt ist: also kein Rost (rauhe Oberfläche), keine Riefen, keinerlei Verbiegung. Sie MUSS eine makellose Oberfläche haben, andernfalls lebt die Kunststoffbuchse nicht lange und der Ärger geht von vorne los.
Beim Ausbau dieses defekten Lagers ist auf äusserste Sauberkeit und Sorgfalt zu achten. Ich habe einen Trick gefunden, wie das alte Lager zerstörungsfrei raus geht, jegliche Krazter an der Zahnstange durch Werkzeug sind zu vermeiden. Altes Fett mit einem nicht fusselnden Lappen entfernen, KEINE LÖSUNGSMITTEL verwenden. Kein Verdünner, Benzin oder sonst was. Vor dem Einbau der Buchse Hände waschen und keinerlei Altölreste oder sonstige Schleifkörperchen wie Sandkörnchen, Schmirgelreste oder ähnliches an den Fingern. Ein Sandkorn und die Arbeit ist für die Katz.
Das Lager darf auf keinen Fall durch Zerstörung "herausoperiert" werden. Es handelt sich hier um ein sehr spillterfreudiges Material: das tolle daran, es besteht die Gefahr, dass kleinste Teilchen nach unten durch das Lenkgetriebegehäuse auf die Zahnung der Zahnstange fallen. Die Zahung ist gefettet und das Teilchen bleibt haften und kann durch Bewegung zum Zahnrad hin zwischen Zahnrad und Zahnstange hängenbleiben --> DIES KANN ZUR BLOCKADE DER LENKUNG FÜHREN. Also Finger weg von jeglichen Schraubenzieher, Messerchen oder sonstwie zerstörenden Methoden. KEINE SPLITTER - DIE BUCHSE MUSS ALS UNBESCHÄDIGTES GANZES RAUS !!!
Ausserdem ist ein besonderes Fett erforderlich, die Lenkmanschette muss ebenso erneuert werden. Auch die Einschlagscheibe Ersatzteilnr. 405825 muss erneuert werden, da das Axialgelenk raus muss. Eine Seegeringzange für Innenringe ist erforderlich. Jede Bastelei mit anders geartetem Werkzeug ist zu unterlassen.
Wer es sich zutraut und das RICHTIGE Werkzeug hat, kann sich bei mir melden. Bei mir war es in der Tat so, dass jegliches Seitwärtsspiel der Zahnstange durch den Austausch des Kunststofflagers eliminiert war. Ich werde daraus KEINE Bastelanleitung machen, da ich nicht weiss in welche Hände sie gerät. Den Trick zum Ausbau und die Spezifikation des Fettes teile ich nur per PN mit.
Zum Ausbau des Lenkgetriebes hier ein paar Tips:
Bei mir war ein Getriebe mit Vierkantantrieb zum Lenkstock hin verbaut. Lenkung bis Anschlag nach rechts einschlagen. Das Kreuzgelenk am unteren Ende der Lenkstange ist mit einem Kippmechanismus vergleichbar. Klemmschraube hier lösen, Sicherungsblech abziehen und Kreuzgelenkunterteil einfach wegklappen. Hier wird NICHTS aufgebogen oder mit dem Hammer oder Montiereisen bearbeitet. Beim Einbau des Lenkgetriebes wieder auf Rechtsanschlag ausrichten, einfach an der Spurstange rechts ziehen. Nun das Lenkrad, sollte es verstellt worden sein wieder in die richtige Position bringen (es gibt nur eine) und das Unterteil des Kreuzgelenkes wieder über die Vierkantantriebsachse klappen. Sicherungsblech drauf, Klemmschraube rein. Sollte die Klemmschraube verbogen sein, neue kaufen.

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